Ein Brief an Bundestagsabgeordnete: Ein Plädoyer für Demokratie und Freiheit

Am 11.10.2024, nach der beeindruckenden Rede von Michel Friedman im Hessischen Landtag zum 50. Todestag von Oskar Schindler, habe ich eine E-Mail an die Bundestagsabgeordneten gesendet, in der ich um Unterstützung bei der Einleitung eines Verbotsverfahrens gegen die AfD bat.

Mein Brief

Sehr geehrte Frau Bundestagsabgeordnete, sehr geehrte Mitarbeitende der Bundestagsabgeordneten,

mein Name ist Denis Apel. Ich bin in Berlin-Neukölln aufgewachsen, einem Stadtteil, der von Migration geprägt ist. Heute wohne ich am Stadtrand in Französisch Buchholz in Berlin-Pankow, wo die Hugenotten als protestantische Glaubensflüchtlinge aus Frankreich eingewandert sind. Unser Land ist durch und durch von Migration geprägt. Während meiner Schulzeit habe ich viele Menschen kennengelernt, die Hass erfahren haben, die flüchten mussten und in Deutschland Schutz suchten. Jahre später habe ich verstanden, warum einige von ihnen selbst Hass verbreitet haben – weil sie nie die Gelegenheit hatten, Menschen anderer Herkunft und Überzeugungen wirklich kennenzulernen. Sie haben nur das wiedergegeben, was sie selbst erlebt und erfahren haben. Erst im Laufe meines Erwachsenenlebens wurde mir so richtig bewusst, welches Privileg es ist, in einem freien Land leben zu dürfen. Tatsächlich leben heute weniger als 45% der Weltbevölkerung in freien Ländern, wie aktuelle Berichte zeigen. Diese Zahl sollte nicht weiter sinken. Als Bürgerinnen und Bürger einer wehrhaften Demokratie haben wir die Verantwortung, für unsere Freiheit und unsere Grundwerte einzutreten.

Heute habe ich die Rede von Michel Friedman im Hessischen Landtag zum 50. Todestag von Oskar Schindler gehört. Diese Rede hat mich tief bewegt und mir einmal mehr vor Augen geführt, dass wir aufstehen müssen – aufstehen für die Freiheit, die einige in unserem Land mit ihrem Hass zu zerstören versuchen. Wir müssen gemeinsam für unsere Freiheit und die Freiheit jedes Menschen einstehen, denn “die Würde des Menschen ist unantastbar.”

Deshalb bitte ich Sie, den fraktionsübergreifenden Antrag auf Einleitung eines Verbotsverfahrens gegen die AfD zu unterstützen, der im Bundestag eingebracht werden soll. Die Väter und Mütter unseres Grundgesetzes haben nach den Erfahrungen der Weimarer Republik bewusst den Schutz der freiheitlich-demokratischen Grundordnung verankert.

Ein Parteiverbotsverfahren gegen die AfD ist ein notwendiger Schritt, um die Verfassung zu schützen, die Würde unserer Parlamente zu wahren und das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in unsere demokratischen Werte zu stärken. Die jüngste konstituierende Sitzung des Thüringer Landtags hat bereits gezeigt, welche Unsicherheiten und chaotischen Zustände drohen, wenn radikale Parteien wie die AfD an Einfluss gewinnen.

Ihre Unterstützung für diesen Verbotsantrag ist entscheidend, um unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung zu bewahren. Lassen Sie uns gemeinsam aufstehen – für die Freiheit aller Menschen in diesem Land.

Ich zähle auf Sie.

Mit freundlichen Grüßen
Denis Apel

Mein Standpunkt

Ich sehe mittlerweile keine andere Option mehr, als rechtlich gegen diesen Hass vorzugehen. Die konstituierende Sitzung des Thüringer Landtags hat gezeigt, welches Spiel seitens der AfD gespielt werden soll. Es ist Zeit, gemeinsam für unsere Demokratie und die Werte unseres Landes einzustehen.