Der Nachbau einer Microvert-Antenne: Ein Erfahrungsbericht
Wie ihr ja nun evtl. mitbekommen habt, sieht es in Sachen Antennen in meinem jetzigen QTH nicht gerade rosig aus. Nachdem ich vieles zur „Wunderantenne“ MicroVert von Jürgen Schäfer, DL7PE gelesen habe, war ich schon soweit, das ganze Vorhaben, diesen Antennentyp nachzubauen, über Bord zu werfen. Den beinahe Todesstoß bekam ich von Karl Fischer, DJ5IL, der in seinem Artikel „Wie die Microvert wirklich funktioniert“ die Funktionsweise auseinander nimmt und zum Fazit kommt, dass diese Antenne so eigentlich gar nicht funktionieren kann. Dies wurde auch von Prof. Dr.-Ing. F. Landstorfer vom Institut für Hochfrequenztechnik der Universität Stuttgart bestätigt. Damit war das Ding für mich durch.
Im Gegensatz dazu habe ich Arthur, DL7AHW schon mehrfach auf dem Berliner Antennen-Feldtag mit solch einer Antenne arbeiten sehen, und auch viele andere mir bekannte Funkamateure, die ich für sehr ernsthaft halte, berichteten ebenfalls von guten Eigenschaften. Zum Beispiel Peter Zenker, DL2FI, der die „Bierdosen-Antenne“, die auch nichts anderes als eine Microvert ist, als funktional beschreibt.
Irgendwann stieß ich dann auf die Seite „Aufbau der Dosenantenne“ von Ingo, DK3RED, der die Antenne auf Basis der Formeln von Arthur, DL7AHW, beschreibt und ein Berechnungsprogramm entwickelt hat.
Ich werde also diese Antenne nachbauen, selbst wenn es nur eine Erfahrung wird, dass dieser Antennentyp nicht funktioniert. Ich habe mich für folgende Maße entschieden:
- Durchmesser des Zylinders: 50mm
- Höhe des Zylinders: 1000mm
- Frequenz: 21,250 MHz
- Durchmesser der Spule: 50mm
- Durchmesser des Spulendrahts: 1,5mm mit Zwischenraum
Berechnete Werte:
- Fläche des Zylinders: 157080 mm²
- Kapazität des Zylinders: 20,78 pF
- Induktivität der Spule: 2,7 µH
- Windungen der Spule: 6,3 Wdg.
- Länge des Koaxialkabels: 2,33 m RG58
Der Zylinder wird bei mir aus Aluminium bestehen, genauer gesagt aus Aluminium-Rundrohr Ø 50 x 1,5 mm (Material: AlMgSi 0,5 / EN AW 6060), da ich keine Lust habe, erst Dosen zusammenzulöten. Also habe ich bei cncshop.at bestellt und für 6,74 € zzgl. Versand das Rohr ins Haus geholt. Der Spulenkörper besteht aus einem Ø 50 mm Abflussrohr-Stutzen, den ich im Baumarkt für 0,85 € erworben habe. Alles weitere muss noch beschafft werden. Es wird einen weiteren Artikel dazu geben.
Falls dies hier jemand liest, der auch eine Microvert besitzt oder Erfahrungen damit gemacht hat, würde ich mich über Kommentare freuen.
73!
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